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Evangelisch-methodistische Kirche
Reichenbach - Mylau - Unterheinsdorf

Andacht aus dem Gemeindekalender für Januar 2017

Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen. Luk. 5,5

Ruhig liegt er da, umgeben von einer wunderbaren Landschaft, voller Olivenhaine, Feigenbäume, Nußbäume und Palmen, - der See Genezareth.

Es ist noch früh am Morgen.

Die Fischer, die jede Nacht auf den See hinausfahren, sind in der Dämmerung zurückgekehrt. Nachts fahren sie raus; nachts, wenn es dunkel ist. Nur dann schwimmen die Fische ganz oben, dicht unter der Seeoberfläche. Tagsüber, wenn es heiß ist, ziehen sie sich nach unten in das tiefere, kühlere Gewässer zurück.

Am Morgen sind die Fischer nun zurückgekehrt. Sie sitzen am Ufer, reinigen und flicken ihre Netze. Auch Simon Petrus ist unter ihnen. Doch anders als sonst war es diesmal für die Fischer keine gute Nacht. Es waren keine Fische da, die Netze blieben leer. Müde, kaputt und enttäuscht sitzen sie am Ufer. Ratlosigkeit und Verzweiflung machen sich breit; schließlich leben sie vom Fischfang. An diesem Morgen nun war Jesus an den See gekommen, umgeben von einer großen Menschenmenge. Sie alle wollten ihn predigen hören. Um besser gesehen und gehört zu werden, bat Jesus Simon Petrus, ein wenig auf den See hinauszurudern.

Nach einer Weile, als Jesus seine Predigt beendet hatte, bat er Petrus noch einmal: „Nun fahr weiter hinaus und wirf dort deine Netze aus, dann wirst du viele Fische fangen.“ (V.4 NLB)

Simon Petrus war total überrascht.

Er antwortete ihm: „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen.“ (V.5 L)

Wußte Jesus denn nicht, dass die Fische tagsüber weit unten im See schwimmen, dass überhaupt keine Chance bestand, einen guten Fang zu machen. Nicht einmal in der Nacht waren Fische da. Und da sollte Petrus jetzt, mitten am Tag, wieder raus auf den See fahren? Er würde sich doch zum Gespött vor den Leuten machen, sie würden ihn doch alle auslachen. Was für ein Fischer, der tagsüber rausfährt?

Ich frage mich, wie würden wir wohl auf Jesu Aufforderung reagieren? Was würden wir tun? Würden wir es wagen und auf den See hinausfahren? Würden wir Jesu Wort vertrauen? Vertrauen, auch wenn jede menschliche Logik dagegen spricht?
Was würden wir tun?
Was würde ICH tun?

Simon Petrus hat Jesus vertraut. „Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“ (V.5 L) Und sein Vertrauen, sein Gehorsam wurde belohnt. Die Netze waren so voll, dass sie zu zerreißen drohten.

Kann ich dieses Vertrauen auch aufbringen?
Kann auch ich sagen: „Auf dein Wort hin will ich tun“.
Oder anders gefragt: Bin ich überhaupt bereit dazu, solch ein Wagnis einzugehen? Auch heute stellt sich noch diese Frage.

Gerade hat ein neues Jahr begonnen. Wir alle wissen nicht, was es uns an Schönem oder vielleicht auch weniger Schönem bringen wird. Wie schnell sind wir selbst oder Familienangehörige oder Freunde betroffen von Krankheit und Leid, Arbeitslosigkeit oder Trennung; um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Wie oft fragen wir uns dann: Wie geht es weiter, was wird werden, was soll ich tun? Doch gerade dann, und dazu möchte ich jeden Einzelnen ermutigen; ebenso wie Petrus, den Mut, den Gehorsam und das Vertrauen aufzubringen und zu sagen: „Auf dein Wort hin will ich...“ Es lohnt sich.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, voller Vertrauen, ein gesegnetes Jahr 2017!